Bild: Bildungspark

Viel Zuspruch gab es beim Aktionstag „Heilbronn macht Zukunft barrierefrei“, im Rahmen des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.

„Es gibt Dinge, die muss man fühlen.“, sagt Stadträtin Verena Schmidt, nachdem sie mit einem Rollstuhl über Rampe, Wippe und Hindernishölzer gefahren ist. Wer selbst einmal spüren wollte, wie es ist, mit einem Rollstuhl Barrieren zu meistern, konnte dies am Aktionstag unter dem Motto „Heilbronn macht Zukunft barrierefrei“ auf dem Kiliansplatz in Heilbronn auf einem Rollstuhlparcours tun. Zahlreiche Heilbronner*innen haben die Möglichkeit genutzt, sich über die oft schwierige Situation von Menschen mit Behinderungen zu informieren.

Nach einer Begrüßung durch Bürgermeisterin Agnes Christner und der Inklusionsbeauftragten Irina Richter erzählten Betroffene aus ihrem Alltag. Thuan-Ngoc N. schilderte beispielsweise, wie schwierig es für ihn ist, an einem Geldautomaten Geld abzuheben. Immer wieder verhindern Treppenstufen den Zugang zu Geschäften oder Restaurants. Alexandra K. stößt auf ihrem Weg in die Stadt immer wieder auf Barrieren, wie E-Roller, Mülleimer nicht barrierefreien Bushaltestellen, beispielsweise in Frankenbach. Ohne Hilfe kann sie dort nicht abfahren. Für Michael K. lauern die Gefahren beim Überqueren von Straßen, wenn an Übergängen zum Beispiel Rüttelplatten für Menschen mit Sehbehinderung fehlen. Oft seien diese auch defekt.

Bereits im Vorfeld des Aktionstags konnten Interessierte unter "Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein." Barrieren melden, die ihnen im Alltag begegnen. Anregungen etwas zu ändern, kamen auch von Menschen im fortgeschrittenen Alter, die den Ein- und Ausstieg mit ihrem Rollator in den Bus oft nur mit Hilfe schaffen. Sie wünschen sich beispielsweise mehr Rücksichtnahme von Busfahrer*innen, die viel zu selten die Absenkungsmöglichkeit des Busses an den Haltestellen nutzen. Die Mitarbeiter*innen der Teilhabeberatung im Bildungspark sammeln alle diese Wünsche und kümmern sich, wenn gewünscht gemeinsam mit den Barrieremelder*innen, um Verbesserungen. Sie sind dabei im Austausch mit Irina Richter, der Inklusionsbeauftragen der Stadt Heilbronn.

Tanja Jesser, Michael Krämer und Helmut Stockmar von der Teilhabeberatung im Bildungspark Heilbronn-Franken und der Selbsthilfegruppe „Gemeinsam besonders stark” hatten diesen Aktionstag geplant und wurden dabei von der Inklusionsbeauftragen der Stadt Heilbronn, Irina Richter, und vielen weiteren Beteiligten unterstützt.

Gefördert wurde der Tag von der Aktion Mensch. Für ein barrierefreies Heilbronn waren auf dem Kiliansplatz viele Organisationen dabei, unter anderem Atoll e.V., Arbeiter Samariter Bund Heilbronn e. V. Region Heilbronn-Franken - Offene Behindertenhilfe, Selbsthilfebüro Heilbronn - Der Paritätische, Bahnhofsmission Heilbronn, Offene Hilfen Heilbronn gGmbH, Sozialverband VdK, Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle IBB und die Einfachmacher des WLSB.